Es ist endlich so weit - Rebekka macht sich auf den Weg - zu Sich und für sich ganz allein.

Ungefähr 3500 km sollen Meter für Meter per pedes zurückgelegt werden. Am 24.04.2010 beginnt meine Abenteuerreise in Moritzburg. Santiago de Compostela soll in sechs bis sieben Monaten mein anvisiertes Ziel sein.

Auf dieser Seite könnt ihr mit mir gehen, Stück für Stück und an meinen Erlebnissen teil haben. Ich freue mich über jeden (virtuellen) Wegbegleiter!

Eure Rebekka

Montag, 10. Mai 2010

3. Etappe: Naumburg - Eisenach

Da bin ich mal wieder!
Ich möchte euch von meinen letzten Tagen durch Sachsen- Anhalt und Thüringen berichten!

In Naumburg startete ich am 04.05.2010 nach einem wunderschönen Aufenthalt bei Vicky und Mozart Roden in das schöne Saaleland.


Ich sah herrliche Weinhänge und Flüsse, kleine Straßen und Gässchen, ja hier ist es schön, hier ist es ein bisschen wie zu Hause!

Mein Weg führte mich an Weimar vorbei in eine kleine Dorfkirche in Stedten am Fuße der Buchenwälder.


Dort legte ich einen Tag Pause ein,um den Berg nach Buchenwald zu erklimmen.
Auszug aus meinem Reisenotizbuch vom 06.05.2010:



"Bin heut den beschwerlichen Weg zum Konzentrationslager in Buchenwald hinaufgestiegen. Der Tag ist wie das Wetter, bedrückend, dunkel und kalt! Als würde die Welt nicht aufhören über das Elend zu weinen, was an diesem Ort geschehen ist. Ich verhalte mich wie eine Pilgerin und ziehe allein meinen Weg durch den grünen Buchenwald. Die Bäume sind stille Zeugen. Dann stoße ich auf Stacheldrahtzaun so weit das Auge reicht, mein Gang ist bedächtig, was wird mich wohl erwarten?
Das ehemalige Häftlingslager ist im grauen Nebel und Regenschwaden völlig versunken. Auch in den noch übriggebliebenen Mauern, bin ich eine Pilgerin. Ich kann nicht lang an einem Ort verweilen. Immer wieder steigen Tränen in mir auf beim Anblick der Erhängungsanlage, der Genickschussvorrichtung und der Verbrennungsöfen. Am schlimmsten ist es im Bunker, die Mauern schreien nach Folter und Tod. Ich blicke aus dem Fenster am Ende des Ganges, blicke auf Stacheldrahtzaun und lasse die Tränen rollen. Tränen der Bestürzung, Tränen der Ohnmacht. Zu was der Mensch fähig sein kann, will mein Herz nicht begreifen..."



Völlig durchnässt komme ich wieder in meinem Quartier an, zum Glück sind heute Pilger in der Herberge, wir trocknen und wärmen uns und kochen ein lecker Süppchen aus Wiesenkräutern.

In den folgenden Tagen sehe ich wunderschöne Städte: Erfurt, Gotha und Eisenach mir begegnen herrliche Gastleute und bekannte Pilger. So freute ich mich eine lieb gewonnene Pilgerin nach einigen Tagen Alleingang ganz plötzlich vor Eisenach wieder zutreffen.




Und so muss ich euch abschließend sagen, das Pilgern ist herrlich! Ich erlebe so viele Momente großer Glückseligkeit. Ich kann gelassen gehen:

"Den Pilgerstab in der Hand, die Sehnsucht im Gepäck, im Haar der Wind der Begeisterung und tief im Herzen meinen Gott! Was kann mir schon passieren?"

Bis bald eure Rebekka

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