Es ist endlich so weit - Rebekka macht sich auf den Weg - zu Sich und für sich ganz allein.

Ungefähr 3500 km sollen Meter für Meter per pedes zurückgelegt werden. Am 24.04.2010 beginnt meine Abenteuerreise in Moritzburg. Santiago de Compostela soll in sechs bis sieben Monaten mein anvisiertes Ziel sein.

Auf dieser Seite könnt ihr mit mir gehen, Stück für Stück und an meinen Erlebnissen teil haben. Ich freue mich über jeden (virtuellen) Wegbegleiter!

Eure Rebekka

Mittwoch, 28. April 2010

Meine erste Etappe: Moritzburg- Leipzig

Meine ersten fünf Tage Pilgerei liegen hinter mir. Fünf Tage voller neuer Eindrücke...




... den Muscheln folge ich, sie sind mein Wegweiser. Man schließt mit ihnen einen stillen Bund enger Zusammengehörigkeit. Es dauert nicht lang da gehört die Muschel zu dir! Auf stillen Wald und Wiesenpfaden ist sie dein Gegenüber, durchquert man eine Stadt zieht man sich in sein Innerstes zurück, stellt sich gegen den Lärm und hält Zwiesprache mit den Muscheln! Keiner sieht sie, aber du folgst dem unsichtbaren Band...



... gestartet bin ich am 24.04.2010 gemeinsam mit meinen Eltern. Bei schönstem Wetter durchquerten wir die Moritzburger Wälder und ließen die Heimat langsam hinter uns. Nathanael blieb über Nacht in meinem ersten Pilgerquartier...



... nach einem letzten Verabschieden ging es am Morgen des 25.04.2010 für mich allein weiter...



... und am Abend kehrte ich bei guten alten Freuden meiner Eltern ein, dem Diakonehepaar Große in Riesa...



... ich wurde ganz herzlich Aufgenommen, Beköstigt und schlief in einem weichen Bett. Ich bekam sogar einen Stempel in meinen Pilgerausweis vom "Diakonischen Seniorenhaus Albert Schweizer" ...

... weiter ging es am nächsten Morgen durch herrliche Felder und Wiesen nach Dahlen. In einer Jugendherberge bekam ich die Luxussuite mit Wohnzimmer und eigenem Bad. Ich speiste mit 50 Kindern in einem großen Essenssaal und erinnerte mich an vergangene Klassenfahrten. Die Kinder löcherten mich mit ihren Fragen,herrlich erfrischend: "Und wo kommen sie her? Und wo wollen sie hin? Und das wollen sie alles laufen? ...

Von Dahlen ging es wieter nach Wurzen...





...Und von Wurzen nach Leipzig

Hier ein Eintrag aus meinem Wandernotizbuch:
28.04.2010 - 10:45 Uhr - irgendwo in einem Maisfeld nahe Leipzig-

"Mir gehen die Worte von einem Pilgerer nicht aus dem Kopf, der seine Gedanken auf ein Plakat,am Wegesrand des Camino de Santiago,festhielt. >Warum gehe ich diesen Weg? Warum ertrage ich den Staub in meinem Mund, die Schmerzen in meinen Beinen, den peitschenden Regen und die Sonne auf meiner Haut? Wegen der Städte? Wegen der Kirchen? Wegen des Essens und dem Wein? NEIN, WEIL ICH GERUFEN WURDE!
Gerufen?
Bin ich gerufen?
So lange schon ergreift mich die Sehnsucht zu laufen, zu pilgern, sie ließ mich nicht los. Der Jakobsweg ist mein Weg, den ich gehen werde.
Ich weiß nicht wie weit und ich kann heute noch nicht einmal genau sagen WARUM.
Aber ich weiß, dass ich gerufen bin. Ich weiß, dass ich jeden Schritt mit Gott gehe und ich weiß, das er mir zeigen wird wann genug ist und ich wieder nach Hause gehe.
Ich weiß auch, das dieser Weg Erfahrungen für mich bereit hält, die wichtig für mein Leben sind und sein werden. Dann, und erst dann wenn mir diese bewusst sind drehe ich mich um und kehre nach Hause zurück!
"Erkenntnis des Tages": Es geht nicht nach Spanien, nicht nach Santiago de Compostella, es geht zu mir selbst!


... Viele Grüße eure Rebekka