
In Fulda kehrte ich bei Georg Grohmann ein. Es wurde ein wunderschöner Abend mit seinen WG- Mitbewohnern und Freunden. Danke für eure offene Tür!
Am 17.05.2010 ging es weiter von Fulda nach Thalau.
An diesem Tag ging es mir nicht so gut, ich hatte mir einen üblen Magen- Darm- Virus eingefangen. Ich schleppte mich gerade noch mit letzter Kraft an mein Ziel. Als ich den hießigen Pfarrer gefunden hatte begrüßte er mich herzlich und sagte: "Kommen sie mit, Isomatte und Schlafsack brauchen sie heute nicht." Er ging mit mir zur nächsten Pension, legte 50€ auf den Tisch und sagte zum Wirt: "Das ist für die Übernachtung der Pilgerin und ihrer Gefährtin die noch kommt, ich lade sie ein." Mir fiel die Kinnlade runter - ein richtiges Bett, eine Dusche und Frühstück - geschenkt! Wir waren glücklich!
Am nächsten Tag ging es zum Kloster Kreuzberg, auf den höchsten Berg des deutschen Weges. Es war ganz übles Wetter, aber ich war gut eingepackt!

In den folgenden Tagen durchquerten wir (Lea und ich) Bad Kissingen, Poppenhausen und Schweinfurt.
Lea und ich genießen sehr die Wandergemeinschaft, Tagsüber läuft jeder sein Tempo und hinterlassen uns kleine Botschaften auf dem Weg ...

... und am Abend treffen wir uns wieder, masieren uns die wunden Füße und quasseln was das Zeug hält!


Von Schweinfurt führte der Weg uns in ein kleines Dorf mit Namen "Binsbach". Seit langer Zeit gab es in diesem Dorf mal weider ein Pilgerhospiz, es war ein altes Pfarrhaus mit unglaublich viel Charme. Ich heizte den alten Böllerofen, wir kochten uns lecker Nudeln und ließen es uns richtig gut gehen.


Auf der letzten Strecke von Binsbach nach Würzburg wechselte erneut die Muschel ...

... jetzt befinde ich mich auf der Zielgeraden nach Ulm!
Die letzte Tagesetappe nach Würzburg war sehr lang. Wir waren im Kloster Oberzellen schon lang erwartet. Als wir völlig fertig am Abend des 23.05.2010 im Kloster eintrafen wurden wir an der Pforte schon herzlich in Empfang genommen. Die Schwestern des Franziskanerklosters hatten schon am Mittag mit und gerechnet und freuten sich sehr auf uns. Wir wurde beköstigt und mit allem versorgt was wir brauchten. Die Schwestern faszinierten mich, jede Einzelne ist mit ihrer Lebensgeschichte ein Original.

Sie luden uns ein, einen Tag zu bleiben und uns von dem langen Weg zu erholen. Lea ging es nicht gut, sie hat sich auf der letzten Etappe das Bein verletzt und wir hofften natütlich beide sehr, dass es ihr nach einem Tag Pause wieder besser geht.
Ich nutzte den Tag um mir Würzburg anzuschauen - das ist ja eine herrliche Stadt!


Leider erholte sich Leas Bein nicht und sie entschloss sich schweren Herzens nach Hause zu fahren. Wir waren beide sehr traurig und verabschiedeten uns nach zehn wunderschönen gemeinsamen Tagen heut Morgen am Würzburger Bahnhof.
Und nun geht es für mich allein weiter - weiter auf meinem Weg - ULTRAIA!

Eure Rebekka